Die USA sind weltweit am stärksten von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Knapp 50 Millionen Menschen gelten Mitte Dezember als infiziert.

Deutsche Exporte nach USA

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Deutsche Exporte legen zu

Die deutschen Exporte in die USA stiegen im Oktober 2021 um 11,4% gegenüber September 2020. Für die ersten zehn Monate 2021 ergibt sich ein Plus von 18,5%. Im Gesamtjahr 2020 gingen sie um 12,5% zurück. Die Absatzwerte dürften weiter kräftig gegenüber dem stark reduzierten Vorjahresniveau steigen.

Etwas günstiger entwickelte sich die Importseite im vergangenen Jahr. 2020 sanken die deutschen Importe aus den USA um 5,0%. Entsprechend verhalten fällt die Erholung aus. Zuletzt legten die deutschen Importe im Oktober 2021 um 4,0% zu. Für die ersten zehn Monate 2021 ergab sich ein Anstieg um 5,4%.

Wirtschaft bleibt trotz hoher Infektionszahlen relativ stabil

Die USA stützen ihre Wirtschaftsleistung vor allem auf die Binnenwirtschaft. Im Jahr 2020 trugen insbesondere die Ausgaben der Privathaushalte und des Staates dazu bei, dass die Wirtschaftsleistung lediglich um 3,5% sank. Im Außenhandel stieg das Defizit bei Waren und Dienstleistungen um 100 Mrd USD auf 676 Mrd USD. Die Zunahme des Fehlbetrags setzte sich in den ersten sieben Monaten 2021 mit einem Anstieg um weitere gut 100 Mrd USD auf 597 Mrd USD fort.

Im ersten Quartal 2021 wuchs das reale BIP lediglich um 0,5%. Im zweiten Quartal folgte ein kräftiger Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 12,2% gegenüber dem Vorjahr mit kräftigen Zuwächsen bei der privaten Nachfrage und stagnierender Staatsnachfrage. Für das dritte Quartal lauten die Schätzungen auf einen Zuwachs von 4,9%. 2021 soll die US-Wirtschaft nach Prognosen des Internationalen Währungsfonds auch wegen der umfangreichen staatlichen Konjunkturhilfen um 6,0% wachsen.

Ein Zeichen für die starke Nachfrage in den USA ist die Zunahme der Verkäufe leichter Fahrzeuge um 29,3% (Pkw +21% und leichte Lkw +32%) im ersten Halbjahr 2021. Besonders kräftig war der Anstieg im zweiten Quartal, in dem die Verkäufe um 49,6% gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten.

Außenhandel bleibt hoch defizitär

Die aggressive Handelspolitik der USA unter Präsident Trump zeigte nur kurzfristig Wirkung: Das Defizit im Handel mit China sank 2020 um 10,0%, die Exporte dorthin stiegen um 17,1%, die Importe von dort sanken dagegen um 3,6%. Der übrige Außenhandel der USA litt stark unter den Coronabeschränkungen. Die Importe sanken 2020 um 6,4%, die Exporte sogar um 12,9%. Dadurch wuchs das Handelsdefizit um 5,9% gegenüber dem Vorjahr.

In den ersten zehn Monaten 2021 setzte sich der Anstieg des Handelsdefizits fort. Mit 877 Mrd USD lag es um rund 135 Mrd USD bzw. 18% über dem Vorjahreswert. Dabei lagen die Zuwachsraten der Exporte (+23%) und der Importe (+21%) nahe beieinander. Der Handel mit den Nachbarländern Mexiko und Kanada stieg um gut 25% (Exporte +25,6%, Importe +24,6%). Die US-Exporte in die EU erhöhten sich um 16,1%, während die Importe von dort um 19,2% zulegten. Der China-Handel zeigte sich erneut importlastig: Sie stiegen zwar nur um 17,3%, während die Exporte um 27,1% zulegen konnten. Das Handelsdefizit wuchs jedoch um 13,7%.