Brasilien ist mit 29 Millionen Infizierten im März 2022 nach den USA und Indien das am stärksten von der Covid-19-Pandemie betroffene Land der Welt.

Deutsche Exporte nach Brasilien

(Veränderung gegenüber Vorjahr in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Deutsche Exporte nehmen weiter zu

Im Januar 2022 stiegen die deutschen Exporte nach Brasilien um 17,7% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2021 betrug der Zuwachs 24,1%. 2020 waren die deutschen Lieferungen nach Brasilien um 17,0% zurückgegangen.

Weniger stark ausgeprägt ist der Trend bei den deutschen Importen aus Brasilien: Sie sanken 2020 um 12,3%. Im Januar 2022 konnten sie um 24,1% zulegen, im Jahr 2021 ergab sich ein Zuwachs von 23,7%.

Auf Rezession folgt langsame Erholung

2020 war Brasilien massiv von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Die Zahl der Infektionen und Todesfälle steigt auch 2021 weiter an. Allerdings wurde das Wirtschaftsleben nicht so stark eingeschränkt wie in anderen Ländern. Das reale BIP sank lediglich um 4,1%.

Damit hat sich die Wirtschaft besser entwickelt, als es z.B. der IWF und die OECD im Herbst 2020 noch erwartet hatten. Der IWF rechnet in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick im Oktober 2021 für das Jahr 2021 mit einen Anstieg des realen BIP um 5,2%. 2022 soll ein Anstieg um 1,5% folgen.

Auf dem Automobilmarkt zeigt sich bereits die Dynamik der Erholung: Die Verkäufe leichter Fahrzeuge stieg im zweiten Quartal 2021 um 120,5%. Damit ergibt sich für das erste Halbjahr ein Zuwachs von 31,7% gegenüber dem Vorjahr.

Chancen einer Marktöffnung

Bislang profitierten die brasilianischen Sojabauern von den höheren Zöllen auf US-Soja in China. Das könnte sich durch eine Einigung der beiden Kontrahenten ändern. Der Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur bietet durch die Öffnung des brasilianischen Marktes und den entsprechenden Zugang zum europäischen Markt bessere Absatzmöglichkeiten in beide Richtungen. Im ExportManager berichteten zwei Unternehmer von positiven Erwartungen, die sie mit dem Handelsabkommen verbinden. Doch die Chancen auf eine Umsetzung schwinden angesichts zunehmender politischer Differenzen zwischen der EU und Brasilien.