Der weltweite Handel zeichnet sich nicht nur durch große Effizienz und hohe Wertschöpfungsbeiträge in den beteiligten Ländern aus. Auch die Zahlungserfahrungen sind weitgehend positiv, die Ausfallraten von Außenhandelsforderungen entsprechend niedrig. Diese Erfahrung hat der neue „Trade Register Report“ der Internationalen Handelskammer ICC erneut bestätigt.

Umfangreiches Datenmaterial

Die Dachorganisation der weltweiten Handelskammern konnte zur Erarbeitung des Berichts auf die Kreditinformationen von 22 Mitgliedsbanken zurückgreifen. Die Daten beziehen sich auf Forderungen von insgesamt 10,5 Mill USD und mehr als 20 Mio Finanztransaktionen im Zeitraum von 2008 bis 2016. Die untersuchten Produkte umfassen Import- und Exportakkreditive (L/Cs) Export- und Importkredite und Bankgarantien. Die Daten für 2016 decken annähernd 40% der globalen traditionellen Handelsfinanzierungen ab, mit Ausnahme von Export- und Importkrediten.

Erwartete Verluste gering

Die jüngsten Auswertungen kommen zu dem Ergebnis, dass der erwartete Verlust aus Handelsfinanzierungen im Vergleich zu ähnlichen Forderungen wie Unternehmenskrediten weiterhin gut abschneidet. Die gewichteten Ausfallraten für die Jahre 2008 bis 2016 sind über alle Regionen und Produkte niedrig. Sie betragen für Importakkreditive 0,38%, für Exportakkreditive lediglich 0,05%, für Import- und Exportkredite 0,80% und für Bankgarantien 0,47%. Dabei sind die Fristen für die Eintreibung der Forderungen kurz und die Verlustquoten ähnlich denen vergleichbarer Anlagenklassen.

Zusätzliche staatliche Absicherung

Exportfinanzierungen stellen auch ein sehr geringes Risiko für die Banken dar, da die zu erwartenden Verluste wegen der Kombination aus geringen Forderungsbeträgen und niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeiten kaum ins Gewicht fallen. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Exportforderungen (nahezu 95%) durch staatliche Exportkreditversicherungen abgedeckt sind. Daher müssen die Banken im Ernstfall nur geringe Zahlungen leisten.

Regulierung sollte Ergebnisse berücksichtigen

„Das Trade Register 2017 bestätigt, was wir jedes Jahr seit Beginn des Projekts im Jahr 2009 gesehen haben: dass Außenhandelsfinanzierungen eine verlässliche und risikoarme Anlageklasse sind. Sie sollten von den Regulierungsbehörden, der Industrie und den institutionellen Investoren wohlwollend betrachtet werden“, sagt Daniel Schmand, Vorsitzender der ICC Banking Commission. „Bei der weiteren Entwicklung der Regulierung von Außenhandelsfinanzierungen ist es weiterhin wichtig, die damit verbundenen Fakten und Daten in die Diskussion einzubringen.“

ICC Trade Register Report 2017

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